Teil 2

Technologien für die Verlagsbranche

Weiterlesen und Weiterhören

Mit cleveren Anwendungen versuchen Start-Ups das Weiterlesen und Weiterhören von Inhalten als Geschäftsmodell zu etablieren. Einen Überblick über die Idee dahinter finden Sie hier.

Geräte wie Smartphones, E-Book-Reader und Laptops sind heute gängige Konsumgeräte für Verlagsprodukte. Natürlich bleiben auch Bücher und Zeitungen weiterhin beliebte Medien für das geschriebene Wort. Egal welches Medium präferiert wird, nicht in jeder Situation hat der potentielle Leser eines zur Hand. Das Interesse am angefangenen Buch bleibt, auch wenn das Medium, auf dem der Lesespaß begonnen hat, zur Zeit nicht greifbar ist.

Um diesem Dilemma Herr zu werden, sind Anwendungen gefragt, die das medienübergreifende Lesen und Hören möglich machen. Der Leser muss flexibel zwischen verschiedenen Geräten wählen und wechseln können.. Zu Hause auf dem Sofa das geliebte Buch als besonders schwere Sammlerausgabe – unterwegs das E-Book. Die Bedürfnisse ein echtes Buch zu besitzen und gleichzeitig die Vorteile des digitalen Konsums zu nutzen, lassen sich durch eine “Weiterlese-Funktion” ideal kombinieren.

Die großen Anbieter wie Amazon oder Apple bieten bei Kindle, iBooks oder Tolino bereits die Synchronisation der E-Books von einem Gerät zum nächsten an. Hat ein Nutzer zum Beispiel auf seinem Kindle ein E-Book angefangen zu lesen, kann er es auch über die Kindle-App auf seinem Smartphone ohne zusätzliches “Seitensuchen” weiterlesen. Ebenso hinzugefügte Notizen und Anstreichungen werden synchronisiert und sind so auf allen Geräten identisch.

Auch diverse Start-Ups beschäftigen sich aktuell mit dem medienunabhängigen Konsum von Büchern.

Die Grundidee ist, dass  für eine Anwendung aus dem physischen Buch die letzte gelesene Seite mit der Kamera des Mobile-Device abfotografiert werden muss. Die Anwendung stellt dann einen Teil des Buches zum weiteren Konsum auf dem Gerät zur Verfügung. Leser können so zum Beispiel das Buch zuhause lassen und unterwegs einfach weiterlesen oder weiterhören.

Das Start-Up Papego stellt Lesern ein Teil des Buches auf mobilen Geräten zur Verfügung, nachdem die letzte Seite, bis zu der man gelesen hat, mit der Handykamara abfotografiert hat.

Für den vollständigen Medientransfer vom Lesen zum Hören hat das Start-Up CHAI eine Lösung gefunden. In einer mobilen App liegt das gelesene Buch als Audiodatei vor. So kann zum Beispiel beim Autofahren oder beim Joggen die Geschichte weiter gehört werden.

In all diesen Ideen steckt noch viel Potential. Digitales und analoges Konsumieren von Verlagsinhalten kann verstärkt miteinander verstrickt werden. Die Usability von E-Books kann und sollte weiter verbessert werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die eben vorgestellten Start-Ups mit ihren Ideen am Markt platzieren können und welche Anwendungen noch aus diesen Technologien gezogen werden können. In jedem Fall werden die üblichen Lesegewohnheiten um weitere spannende Möglichkeiten erweitert.

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