Künstliche Intelligenz im Verlagswesen

Künstliche Intelligenz im Verlagswesen

Künstliche Intelligenz im Verlagswesen

Das Thema Künstliche Intelligenz nimmt mit großen Schritten den öffentlichen Diskurs ein. Von einfachen Automatisierungen bis hin zu komplizierten Algorithmen bleibt der Mensch der intelligenten Maschine gegenüber kritisch: Was kann sie und bis zu welchem Ausmaß? Und vor allem: Ist die Gefahr, die sie darstellt, größer als ihr Nutzen? Die gute Nachricht bleibt, dass nach wie vor nichts den intuitiven, komplex denkenden und künstlerischen Menschen ersetzen kann. Trotzdem stellt sich auch für uns die Frage:  Wie lassen sich Künstliche Intelligenz und das Verlagswesen verbinden? Gerne stellen wir Ihnen hier Beispiele aus der Branche vor.

Prozessautomatisierung

25% ausgewählter Verlage Deutschlands nutzen bereits Künstliche Intelligenz (im Folgenden auch KI genannt) zu einem gewissen Ausmaß. (Quelle Buchreport). Eventuell gehören Sie auch schon dazu oder denken darüber nach, KI Schritt für Schritt in Ihren Workflow einzubauen. Die Automatisierung von Aufgaben und Prozessen ist wohl die populärste Form der KI.

Sie reicht von der bloßen Automatisierung von Formatierung und Seitenausrichtung bis hin zu automatischer Plagiatserkennung. Aufgaben, die sonst der Mensch mühsam hätte nur geringfügig verrichten können, werden von diesen Programmen übernommen. Dazu gehören auch Bereiche, wie die Automatisierung von Übersetzungen, Recherchehilfe bei der Wissensarbeit, Suchmaschinenoptimierung, sowie die automatische Erstellung von Verträgen.

Sie sehen, die Möglichkeiten, KI in Ihrem Unternehmen einzubauen, sind schier grenzenlos. Wie immer gilt auch hier, dass Sie sich und Ihren Verlag am besten kennen und wissen, wo Sie von der Unterstützung einer KI profitieren können. Viele der automatisierten Programme sollen nämlich auch nicht den  Menschen komplett ersetzen, sondern nur eine Vorarbeit leisten und nie autonome Entscheidungen treffen.

Datenanalyse

KI kann jedoch nicht nur langwierige Aufgaben für sie übernehmen oder vorarbeiten, sondern auch Analysen für sie durchführen. Füttern Sie der richtigen Technologie die richtigen Daten, wissen Sie schon bald mehr über das Lese- und Kaufverhalten Ihrer Kundschaft, Ihrer Zielgruppen und mehr. Dabei spielen Aspekte, wie das Erkennen von komplexen Zusammenhängen, sowie Algorithmen, die Trends voraussagen und vor künftigen Krisen rechtzeitig warnen können, hinein.

Personalisierung & Kundenfokus

Wie in unserem Artikel zum Kundenfokus im Verlagswesen bereits thematisiert, spielt das Thema Personalisierung und Kundenfokus eine große Rolle, was die Vermarktung ihrer Produkte und Dienstleistungen betrifft. Schon allein durch einfache Add-ons, wie Chatbots, können sie KI für sich nutzen und so ihrer Kundschaft eine direkte virtuelle Ansprech-”Person” auf Ihrer Website bieten – ein Umstand, der nur durch KI erst ermöglicht werden kann.

Herausforderungen

Doch wo ist der Haken? Das Thema Künstliche Intelligenz hört sich für einige nach einer frühzeitig eingetretenen Utopie (oder Dystopie) an. Die Herausforderungen, denen sich Ihr Unternehmen bei der Einführung von KI stellen muss, sind einerseits hohe Investitionssummen, als auch verhältnismäßig unsichere Ergebnisse. Auch stehen Sie hier auch wieder – wie bei den meisten Technologien der digitalen Transformation – vor dem Thema der Datensicherheit. Vor allem personenbezogene Daten müssen mit oberster Vorsicht behandelt werden.

Beispiele aus der Branche

Gerne stellen wir Ihnen konkrete Beispiele aus der Buchbranche vor, um sich ein direktes Bild von den Möglichkeiten machen zu können, die es im Rahmen der Künstlichen Intelligenz für Verlagshäuser gibt.

Bestseller-Vorhersage “Lisa”

“Lisa”, entwickelt von den Gründern von QualiFiction, ist eine Software, die Bestseller vorhersagen soll. Mithilfe von Analysen leistet die Software eine erste Einschätzung dazu, wie sich ein Manuskript auf dem Markt beweisen wird. Die Software wurde mit Mustern gefüttert, die einen erfolgreichen Roman ausmachen, nach welchem die KI in den Manuskripten sucht. “Lisa” soll eine Assistenz für Verlage darstellen. Der Job des Lektors ist demnach auf keinen Fall zu ersetzen, doch die maschinelle Hilfestellung durch Analysen und Vorhersagen kann bei der Einschätzung von Erfolgen helfen. 

Hier können Sie mehr über “Lisa” lesen

Assistenzprogramm “Aliena”

Die von Scriptbakery entwickelte Software “Aliena” soll ebenfalls eine Unterstützung des Lektorats darstellen. Hier geht es darum, Manuskripte zielgruppengerecht vorzusortieren, auszusortieren, was nicht in das Verlagsprogramm passt und somit dem Lektorat mühselige Arbeit zu ersparen. “Aliena” liefert eine erste grobe Zusammenfassung des Inhalts und sortiert und bewertet nach Lesbarkeit und zu erwartenden Korrekturaufwand. 

Hier können Sie erfahren, wie “Aliena” funktioniert

So kann juni.com Sie unterstützen

Die Themen Automatisierung und Digitalisierung sind noch Neuland für Sie? Wir von juni.com kennen uns besonders mit den Möglichkeiten und Hindernissen des digitalen Wandels aus. Als Profi können wir Ihnen bei den Themen Verlagssoftware, Webshops und auch Datenschutz unter die Arme greifen. Kontaktieren Sie uns gerne per Mail unter info@juni.com oder telefonisch unter 069 5077 5780. Gemeinsam finden wir die richtige Lösung für Ihren Verlag.
Künstliche Intelligenz im Verlagswesen

Künstliche Intelligenz – Technologien für die Verlagsbranche Teil 4

Teil 4

Technologien für die Verlagsbranche

Künstliche Intelligenz

Unter dem Schlagwort Künstliche Intelligenz versteht man den Versuch eine menschenähnliche Intelligenz mit Computersystemen zu entwickeln. In den letzten Jahren gab es auf diesem Gebiet spannende Fortschritte. Wir werfen einen Blick auf diese Entwicklungen und überlegen wie Künstliche Intelligenzen in der Verlags- und Medienbranche eingesetzt werden könnten.

Zu behaupten, dass Technologien der Thematik “Künstliche Intelligenzen” (KI´s) derzeit in den Kinderschuhen stecke, wäre sehr optimistisch. Tatsächlich ist diese Technologie noch so jung, dass Sie – um in der Metapher zu bleiben – erst vor wenigen Augenblicken das Licht der Welt erblickt hat. KI’s keine phantastischen Zukunftsvisionen mehr, sondern Realität – wenn auch noch sehr rudimentär und von Intelligenz im menschlichen Sinne weit entfernt. Der große Boom der KI’s wird in der Mitte dieses Jahrhunderts erwartet. Sicherheitshalber gründete KI-Experte Anthony Levandowski im Silicon Valley schon mal eine Kirche, die KI’s als göttliche Wesen verehrt.

Heute werden rudimentäre KI’s bereits als reale Anwendungen genutzt, die tatsächliche Mehrwerte schaffen. KI’s werden heute in digitalen Assistenten wie Siri und Alexa (s. unten) eingesetzt, aber auch bei der Gesichtserkennung in Überwachungskameras, bei der Texterkennung, Spracherkennung und Bilderkennung. Selbstfahrende Autos stehen dank KI kurz vor der Marktreife. Die Technologie der KI’s macht rasante Fortschritte, tatsächlich lässt sich oft gar nicht mehr nachverfolgen, wie die KI’s ihre Entscheidungen treffen.

KI’s werden unsere technische Entwicklung und damit unsere Gesellschaft in den nächsten Jahren massiv verändern. So wie das Internet ein neues Zeitalter der Kommunikation, des Wissensaustauschs und der Verteilung von Informationen eingeleitet hat, werden KI’s ein neues technologisches Zeitalter einleiten. Das Internet hat es möglich gemacht, von Menschen geschaffene Inhalte in einer Vielzahl von Formaten in nur wenigen Augenblicken auf der ganzen Welt verfügbar zu machen. Mit KI’s werden Informationen und Inhalte in Zukunft nicht mehr von Menschen erstellt, sondern von Intelligenten Algorithmen. Erste Schritte dahin machen heute zum Beispiel Bots, die automatisch News-Inhalte in Social Media posten und User in Gruppen einladen. Im politischen Kontext ist der Einsatz von Bots bereits weit verbreitet. Donald Trump oder der AfD scheint der Einsatz von Bots zur Verbreitung von politischen Botschaften zumindest nicht geschadet zu haben.

Wenn es um die Verbreitung von Inhalten, Meinungen und Informationen geht, nimmt besonders die Verlags- und Medienbranche eine Schlüsselposition ein. Der Einsatz von KI’s wird für die Branche elementar werden. Aktuell sind mehrere Szenarien vorstellbar:

Dank intelligenter Texterkennung könnte das Lektorat unterstützt werden. Zumindest eine Vorauswahl nach Relevanz der Inhalte, dem Schreibstil und Lesbarkeit sollte heute schon realisierbar sein. Bald ist  sogar denkbar, dass menschliches Lektorat im Vergleich zur KI viel zu ineffektiv und fehleranfällig ist und ganz verschwinden wird. So dystopisch diese Vorstellung auch wirken mag, unwahrscheinlich ist eine solche Entwicklung nicht mehr.

KI’s können schriftliche Inhalte aus einer Vielzahl von Quelle verstehen. So können Inhalte automatisch indexiert und mit Tags versehen werden. Auch Verknüpfungen zu externen Quellen können automatisiert hergestellt werden. Inhalte werden besser zugänglich und mit wertvollen zusätzlichen Informationen ausgestattet.

Auch die Erstellung von Inhalten selbst kann von KI’s übernommen werden. Bei Fachinformationen und News ist dies bereits vorstellbar. Belletristische Texte könnten ebenfalls von intelligenten Programmen geschrieben werden. Zumindest die Zusammenstellung der Relevanz von News-Artikeln übernehmen heute schon Algorithmen von Google und Facebook. Der nächste Schritt zur automatisierten Inhaltserstellung ist nicht groß.

Der Einsatz von Big Data ist auch in der Verlags- und Medienbranche ein aktuelles Thema. Auf der betriebswirtschaftlichen Ebene wird die Auswertung von Kundendaten, KPI´s und sonstigen betriebswirtschaftlichen Daten mit Hilfe von KIs erst richtig spannend. Um die riesigen Datenmengen wertbringend zu verwalten, braucht es früher oder später Unterstützung durch KI’s. Weiter sind KI’s in der Lage, semantische Analysen vorzunehmen und so Metadaten zu erstellen oder zu verbessern.

Die Weiterentwicklung von KI’s wird die gesamte Gesellschaft in den nächsten Jahren und Jahrzehnten beschäftigen. Sich schon heute mit den eher rudimentären Erscheinungsformen von Künstlichen Intelligenzen auseinander zu setzen und den Einsatz für das eigene Geschäft zu untersuchen wird sich auszahlen.

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Technologien für die Verlagsbranche Teil 3 – Print-on-Demand: Print-on-Demand – auch bekannt als Book-on-Demand – ist eine Digitaldruck-Technik, mit der einzelne Exemplare von Büchern auf Wunsch und erst nach Bestellung gedruckt werden können.